Stadthaus in München

München

Wohnen

Lichtgestaltung als Teil der Architektursprache.
Von Außen besticht der schmale Baukörper durch seine seine dunkle Fassade aus Metall-Lamellen. Diese schirmen den Wohnraum mit seiner vollverglasten Fassade zum Straßenraum hin ab. Wände und Decken aus Sichtbeton bestimmen die Innenraumatmosphären, Holzeinbauten aus Ebenholz bilden dazu einen warmen Gegenpol.

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Die künstliche Beleuchtung ist der klaren und geometrischen Architektursprache angepasst. Im Beton bündig eingefügte Lichtlinien nehmen Bezug auf die Raumkanten, Spotlicht betont Funktionen wie den Küchenblock, die Bäder und das außenliegende Wasserbecken. Den Dachkanten folgt eine geknickte Lichtlinie bis zum Schlafplatz auf die Empore.
Die Raumatmosphären werden durch die Wände und Decken aus Sichtbeton und Zebrano bestimmt. Wunsch des Bauherrn war, die vorallem für den Beton typischen Materialeigenschaften sowie die Ablesbarkeit der Fertigung vor Ort durch das Licht herauszustellen. Aus diesem Grund haben wir uns für eine Mischung aus direktem Licht und Streiflicht entschieden. Die Lichtlinien sind so in die Decken montiert, daß die Tragprofile mit der Lichttechnik in der Decke verschwinden, das leuchtende Glasrohr aber unter der Decke zum liegen kommt. So scheint das Licht über die Oberseite der Betonstruktur und gibt dieser eine kraftvolle Ausstrahlung. Über dem freistehenden Küchenblock aus Beton werden die Lichtlinien zu Lichtpunkten. Diese verknüpfen den Ort direkt mit der Funktion. Die hier eingesetzten LED-Spots "stecken" in speziell angefertigten Hülsen - genauso wie die Tragprofile sind diese als verlorene Schalung in die Betondecken eingebracht. Unser Anspruch war, dies in einer perfekten Qualität umzusetzen. Bei einem ersten Muster erzeugte das beim Schalvorgang austretende Wasser unsaubere Betonkanten. Abhilfe schuf hier ein spezielles Dichtungsband welches auf die Kanten der Profile und Hülsen geklebt wurde. Anschliessend wurden diese mit den Schalplatten verschraubt - nach Aushärtung des Betons konnten die Schalplatten samt Dichtungsband einfach abgenommen werden.
Neben der Grundbeleuchtung setzen einzelne Objekte reizvolle Lichtakzente. Aufgrund ihrer auffälligen Gestalt und den emotionalen Lichtwirkungen sind sie ein deutlicher Gegenpol zu den sachlichen Lichtlinien. Im Erdgeschoss pendelt über dem Esstisch ein mundgeblasener Glaskörper, das Licht des Leuchtmittels bricht sich im Material und erzeugt magische Spiegeleffekte. Bei den Möbeln und Leuchten für den Wohnbereich war die Vorgabe des Bauherrn flexible Objekte einzusetzen. Unsere Antwort darauf sind "fahrbare" Stehleuchten. Sie erinnern an Stative oder Industrieleuchten, ihr Standfuß ist mit großen Rollen versehen - so lassen sich die Leuchten ganz einfach an einen anderen Ort ziehen.
Ein weiteres Highlight sind die beiden Lichtobjekte am Schlafplatz auf der Empore. Sie besitzen je drei blütenförmige Glasköpfe, die "Blütenblätter" sind aus Bimetall und dehnen sich nach Einschalten durch Erwärmung ganz allmählich aus. Der textilummantelte Schlauch lässt sich zur Änderung der Lichtrichtung immer neu biegen, so ist auch hier maximale Flexibilität gewährleistet. Die natürliche Belichtung des viergeschossigen Baukörpers erfolgt im Erdgeschoss über zwei Lichtschächte, von denen einer bei Nacht wie ein Aquarium erscheint. Er besitzt im Bodenbereich ein Edelstahl-Bassin, das 5cm hoch mit Wasser gefüllt ist. Über eine Pumpe ist das Wasser immer in Bewegung. Drei über dem Glasfenster installierte Theaterspots erzeugen im Zusammenspiel mit der sich bewegenden Wasseroberfläche ein lebendiges Licht- und Schattenspiel.
Architektur: Straub Architekten, München

Kontakt 

Projektleitung
Georg Soanca-Pollak
Tel.: 089/76702055
mail: gsp@beckertsoancapollak.de